Bessere Finanzbildung an Schulen, die effektivere Nutzung der Schulstunden, die individuelle Berücksichtigung von Interessen, eine verbesserte Talenteförderung und Ökostrom an Kärntens Schulen – diese und viele andere Themen wurden von jungen, engagierten Schülervertreterinnen und Schülervertretern im Kärntner Landtag diskutiert. Im Rahmen des Schülerlandtags, der laut der neuen Landesverfassung zweimal jährlich einen Fixpunkt darstellt, werden bildungsrelevante Anträge beschlossen, die an die zuständigen Landtagsausschüsse weitergeleitet und dort verbindlich behandelt werden.
Landtagspräsident Reinhart Rohr bedankte sich in seiner Begrüßung für das Engagement der Schülervertreterinnen und –vertreter und die inhaltlich sehr gut vorbereiteten Inhalte sowie die breite Palette an Themen. „Politische Bildung ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer guten gesellschaftlichen Entwicklung. Jede Stimme, die konstruktiv, aber auch kritisch ist, stellt die Grundlage dafür dar, dass Lebensbedingungen entscheidend verbessert werden können“, so Rohr. Er betonte die Wichtigkeit des Schülerlandtags als „Zeichen der lebendigen Demokratie“ und wies gleichzeitig auf die breite mediale Resonanz hin. Zusätzlich können Jugendliche im Rahmen der Teilnahme die Erfahrung machen, dass man Themen gemeinsam diskutieren und diese – sofern es ein mehrheitliches Interesse gäbe – auch Dinge bewegen könne. „In diesem Sinne bitte ich euch, eure Stimme zu erheben und freue mich auf eine engagierte Diskussion“, erklärte Rohr und sicherte eine verbindliche Behandlung aller beschlossenen Anträge in den zuständigen Landtagsausschüssen zu.
Bildungsdirektor Robert Klinglmair verlieh seiner Begeisterung über das Spektrum der angesprochenen Themen Ausdruck: „Politische Bildung ist etwas ganz Wesentliches und es freut mich, dass dieses Schülerparlament in Kärnten verankert ist.“ Ebenso kündigte er an, dass das Schwerpunktthema des kommenden Schuljahres „Politische Bildung und Demokratie“ lauten werde. Als besonders interessant beurteilte er den Antrag auf bessere Finanzbildung an allen Schultypen, da es weltweit das Phänomen des finanziellen Analphabetismus gebe. „Im Schulwesen müssen wir uns dieser Thematik stellen und Wissensausbau im Rahmen von Workshops ermöglichen“, erklärte Klinglmair.
Zusätzlich hatten die Jugendlichen im Schülerlandtag die Möglichkeit, ihre Fragen an die Bildungssprecher der Landtagsfraktionen – die Landtagsabgeordneten Stefan Sandrieser, Markus Malle, Christoph Staudacher und Gerhard Klocker – zu richten.
Insgesamt wurden im Rahmen des Schülerlandtags unter dem Vorsitz von BMHS-Landesschulsprecherin Julia Gruber 14 Anträge behandelt. Darunter befanden sich u.a. die Forderung nach verpflichtenden Schulpsycholog/innen an Schulen, einem digitalen Update zur Elternaufklärung, einer besseren Förderung von Hochbegabten und verpflichtenden Lehrerfortbildungen.
Redaktion: LPD Kärnten/ Jasmine Gutovnik
Fotohinweis: LPD Kärnten/Bauer