Kärnten ist bei der EU-Förderung wiederholt Erasmus+ „Bildungs-Millionär“

Ein erklärtes Bildungsziel des Landes Kärnten und der Bildungsdirektion für Kärnten lautet, Schülerinnen und Schüler für eine Welt der Internationalität und wirtschaftlichen Verflechtung vorzubereiten. In Zusammenarbeit mit der „Nationalagentur Erasmus+ Bildung“ werden Auslandspraktika besonders gefördert. Schülerinnen und Schüler werden zu internationalen „European Citizen“ ausgebildet und mit hoher Sprachkompetenz und interkulturellen Qualifikationen ausgestattet, die in Zeiten der Globalisierung immer wichtiger werden.

In der neu genehmigten Antragsrunde von Mai 2019 im Bereich von Erasmus+ und Berufsbildung (Mobilität) werden für Kärnten Fördermittel für 19 Projekte in der Höhe von rund 1.6 Millionen Euro bewilligt. Rund 500 Schüler/innen und Lehrpersonen haben dadurch die Möglichkeit, Berufserfahrungen im Ausland zu sammeln und werden dafür jährlich in einer Ehrung vor den Vorhang geholt. Im Spitzenfeld der Projektschulen liegen die Höheren Bundeslehranstalten für wirtschaftliche Berufe (HLW) und Tourismusschulen sowie die Höheren Technischen Bundeslehranstalten (HTL). Bildungsdirektor Robert Klinglmair und Schulqualitätsmanagerin Renate Kanovsky-Wintermann sowie Landeshauptmann und Bildungsreferent Peter Kaiser freuen sich über die bisher höchste EU-Förderung für berufsbildende Schulen in Kärnten.

Insgesamt rund 1.5 Millionen Euro werden für Kärntner Auslandsschulpraktika von der EU zur Verfügung gestellt. Das Geld wird dazu verwendet, dass die Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien ihr Pflichtpraktikum im europäischen Ausland durchführen können. Die beliebtesten Zieldestinationen sind England, Italien, Deutschland, Spanien und Frankreich. In einigen Projekten gibt es auch für Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, pädagogische Erfahrungen im Ausland zu sammeln und diese nachhaltig in unsere Klassenzimmer zu bringen.

Die Praktika werden in Berufsfeldern durchgeführt, die den Lehrplänen der unterschiedlichen berufsbildenden Schulen oder Berufsschulen entsprechen:

Tourismusschulen und HLW: Praktika im Tourismus (Reisebüros, Hotels, Restaurants)

Sozialschulen: Praktika in Sozialbetreuungseinrichtungen (Altenheime, Kindergärten)

HTL: Praktika in technischen Bereichen (Industrie, technische Büros)

HAK: Praktika im kaufmännischen Bereich (Banken, Versicherungen)

Die Qualitätssicherung der Auslandsaufenthalte wird durch die Anwendung europäischer Qualitätssicherungssyteme wie z.B. ECVET ermöglicht. Für Bildungsdirektor Robert Klinglmair sind Mehrsprachigkeit und Interkulturalität wesentliche Faktoren für die Integration von Jugendlichen in eine offene Gesellschaft und eine globalisierte Arbeitswelt. „Daher werden seit mehreren Jahren in Kärnten Auslandspraktika mit großer Unterstützung der Bildungsdirektion für Kärnten und der Nationalagentur Erasmus+ Bildung besonders gefördert, wodurch Kärnten wieder zu den Spitzenreitern im bundesweiten Vergleich zählt“, betont der Bildungsdirektor.

„Kärnten hat sich in den letzten Jahren zu einem Vorzeigeland der EU-Förderung im Bereich der BMHS in Kärnten entwickelt“, meint SQM und ECVET-Expertin Renate Kanovsky-Wintermann. „Schüler/innenaufenthalte im Ausland führen zu nachweislichen Verbesserungen in der beruflichen und sprachlichen Bildung. Auslandsmodalitäten sind sowohl für Schulen als auch für Lehrerinnen und Lehrer ein Mehrwert im Privatleben und in der Berufslaufbahn“, so Kanovsky-Wintermann.

Der Fokus soll in den nächsten Jahren besonders auf den Bereich der Pflichtschulen und Berufsschulen gelegt werden. „Da insgesamt die Förderungen für die nächste EU-Förderperiode von 2021 bis 2027 erhöht wurden, können in Zukunft auch Schulen, die noch nicht in den Genuss von Auslandspraktika gekommen sind, Bewilligungen für ihre Projekte bekommen“, freut sich der Pädagogische Leiter Klaus-Peter Haberl.

Veröffentlicht am 22.05.2019