Vorbild-Projekt: Generationenübergreifende Kreativität ausgezeichnet

„Theater der Generationen“ heißt das erfolgreiche Kärntner Projekt, bei dem Schülerinnen und Schüler verschiedener Schultypen auf Menschen in Alten- und Pflegeheimen treffen, um sich auszutauschen und sich gemeinsam – unter der künstlerischen Leitung von Clemens Luderer – kreativ zu betätigen.

Im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung wurden die in diesem Semester teilnehmenden Schulen sowie Alten- und Pflegeheime im Beisein von Senioren- und Jugendreferentin Sara Schaar, Seniorenbeauftragter Anna Moser und Bildungsdirektor Robert Klinglmair mit Urkunden ausgezeichnet. „Was beim gemeinsamen Singen, Malen, Schreiben und Theater spielen sowohl auf der künstlerisch-kreativen als auch auf der sozialen Ebene entsteht, ist besonders beindruckend. Die Treffen zwischen Jung und Alt fördern Empathie und Sensibilität auf beiden Seiten“, freut sich Schaar über den Mehrwert des generationenübergreifenden Projektes und die Freundschaften, die sich durch diese Initiative entwickeln. „Es werden Begegnungsräume geschaffen, die es in dieser Form sonst nicht geben würde. Die Menschen lernen die Lebenswelt der jeweils anderen Generation kennen und tauschen sich über ihre persönlichen Lebensthemen und Erfahrungen aus. Hemmschwellen und Berührungsängste werden schnell überwunden und Vorurteile abgebaut.“

Alle sechs „Generationen-Paare“ stellten über die Dauer eines Schulsemesters einen thematischen Schwerpunkt, der kreativ bearbeitet wurde. Am Ende wurde zu einer öffentlichen Abschlusspräsentation geladen. Auch ein Kurzfilm, der die Entwicklung des Miteinanders dokumentierte, wurde am Schluss des Projektes vorgestellt.

Begeistert vom Engagement der jungen Menschen und der aktiven Beteiligung der älteren Generation zeigt sich Generationenbeauftragte Anna Moser: „Das gemeinsame Erarbeiten autobiografischer Geschichten ist immer wieder faszinierend und eine Bereicherung für beide Seiten. Für die älteren Menschen ist Biografiearbeit ein wesentlicher Teil der Verarbeitung ihrer Lebenserfahrungen und für die jungen Menschen ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber, sich selbst besser kennen lernen und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln.“

Bildungsdirektor Robert Klinglmair dankte den anwesenden Pädagoginnen und Pädagogen aber vor allem den Schülerinnen und Schülern für ihr soziales Engagement beim Generationenprojekt, das neben zahlreichen Initiativen, wo Schülerinnen und Schüler Verantwortung für jüngere Kolleginnen und Kollegen übernehmen und etwa als Peer-Mediatoren oder Schülerlotsen dafür sorgen, dass der Schulweg und das Schulumfeld sicherer gemacht werden, Vorbildcharakter hat. „Auf dieses einzigartige Projekt kann Kärnten stolz sein, denn es verbindet Jung und Alt und stellt das Miteinander in den Vordergrund mit dem Ziel, voneinander zu lernen und füreinander Verantwortung zu übernehmen“, so Bildungsdirektor Dr. Robert Klinglmair.

Mit von der Partie und mit einer Urkunde bedacht wurden dieses Semester folgende sechs „Generationen-Paare“: die AHA Seniorenresidenz Draupark und die HAK Villach, das Haus Theresia in Feldkirchen und die VS1 Feldkirchen, das Haus St. Peter in Harbach und die Montessorischule de La Tour, das Haus Martha in Klagenfurt und die NMS 10 St. Peter, das Haus Elisabeth in St. Andrä und die Sozialfachschule St. Andrä und das Pflegeheim der Schulschwestern in Bleiburg und die VS Bleiburg.

Musikalisch umrahmt wurde der feierliche Festakt mit Darbietungen von Christine Bergmann („farbn`klang“) und Trompetenklängen von Matthias Ortner. Weiters gab es ein Live-Theater mit den jungen Schauspielern Christof und Cori, das die Arbeit des Projektes auf berührende Weise sichtbar machte.

Text: LPD Kärnten, Pinter/Robitsch
Foto: Büro LR.in Schaar

Veröffentlicht am 27.06.2019