Unterstützung für Eltern und Schulen

Kinder und schwere Gewalttaten

Schreckliche Ereignisse wie Amokläufe und Terroranschläge erschüttern uns zutiefst. Eltern stehen dann vor der schwierigen Aufgabe, ihren Kindern diese Ereignisse zu erklären und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

Ängste und Sorgen ernst nehmen
Viele Kinder sind in den letzten Jahren bereits mit schwierigen Situationen wie der Coronavirus-Pandemie, Kriegen, Terroranschlägen und Naturkatastrophen konfrontiert worden. Diese Erfahrungen können Spuren hinterlassen haben. Daher ist es besonders wichtig, Kindern nach einem Gewaltverbrechen viel Aufmerksamkeit zu schenken und sich um ihre Ängste und Sorgen zu kümmern.

Sachlich informieren
Kinder werden früher oder später auf die eine oder andere Weise von dem Ereignis erfahren. Es ist besser, sie altersgerecht und ehrlich zu informieren, anstatt zu versuchen, die Wahrheit zu beschönigen oder zu verheimlichen. Falsche oder bruchstückhafte Informationen können zu noch mehr Verwirrung und Angst führen.

Eltern sollten jedoch darauf achten, keine unnötigen Ängste zu schüren. Spekulationen über mögliche Gefahren oder grausame Details sollten vermieden werden. Stattdessen ist es wichtig, die Fakten zu erklären und den Kindern das Gefühl zu geben, dass sie sicher sind.

Sicherheit vermitteln
Nach einem traumatischen Ereignis ist es normal, dass Kinder Angst haben. Eltern können ihnen helfen, mit diesen Ängsten umzugehen, indem sie ihnen Nähe, Aufmerksamkeit und Verlässlichkeit schenken. Wichtig ist auch, dass Eltern ihre Versprechen einhalten und für ihre Kinder da sind.

Alltagsroutinen und Rituale können Kindern Halt und Geborgenheit geben. Feste Strukturen im Tagesablauf, wie gemeinsame Mahlzeiten oder Vorleserituale vor dem Schlafengehen, vermitteln ein Gefühl von Normalität und Sicherheit.

Medienkonsum bewusst gestalten
Kinder sollten vor einer überflutenden und detaillierten Berichterstattung über das Ereignis geschützt werden. Vermeiden Sie es, die Nachrichten immer wieder anzuschauen oder darüber zu sprechen, wenn Kinder in der Nähe sind.

Schauen Sie sich stattdessen altersgerechte Kindernachrichten gemeinsam an und besprechen Sie das Gesehene. Erklären Sie Ihren Kindern, was in den Nachrichten gezeigt wird, und beantworten Sie ihre Fragen.

Auf Trost und Hilfe hinweisen
Weisen Sie Ihre Kinder darauf hin, dass die Polizei die Hintergründe des Gewaltverbrechens untersucht und dass es für die Betroffenen viele Hilfsangebote gibt.

Betonen Sie, dass viele Menschen an die Opfer denken und ihnen in Gedanken nahe sind. Zeigen Sie Ihren Kindern, dass Zusammenhalt in schwierigen Zeiten wichtig ist und dass man gemeinsam besser mit solchen Ereignissen umgehen kann.

Zusätzliche Tipps für Eltern

  • Seien Sie ein gutes Vorbild. Kinder lernen von ihren Eltern, wie man mit schwierigen Situationen umgeht.
  • Sprechen Sie offen über Ihre eigenen Gefühle.
  • Bieten Sie Ihren Kindern Unterstützung an, wenn sie Angst haben oder traurig sind.
  • Holen Sie sich professionelle Hilfe, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie überfordert sind.
  • Indem Sie diese Tipps befolgen, können Sie Ihren Kindern helfen, mit ihren Ängsten umzugehen und sich wieder sicher zu fühlen.

 

Veröffentlicht am 19.02.2025