Lernen statt Lehren
Quelle: Waibel, E.M, Wurzrainer, A. (2016), Motivierte Kinder- authentische Lehrpersonen. Beltz Juventa: Weinheim und Basel
Bildung im ursprünglichen Wortsinn heißt, sich ein Bild von der Welt zu machen. Schon Comenius (1592) stellte fest, dass sich guter Unterricht dadurch auszeichnet, dass mehr gelernt als gelehrt wird.
Montesquieu (1689) meinte, dass Leute, die immer lehren möchten, das Lernen verhindern. Dies gilt vor allem, wenn mit fertigen Konzepten und Wissenspaketen gearbeitet wird.
Lernen geschieht da, …
- wo es ein Wozu gibt, SuS einen Sinn darin sehen,
- wo Eigenes entfaltet werden und Kreativität ausgelebt werden kann.
Lernen bedeutet nicht …
- etwas aus- oder abzuarbeiten.
- aufbereitetes Wissen von einem Kopf (der Lehrperson) in einen anderen (SuS) zu befördern.
- erwartete und angepasste Antworten auswendig zu lernen.
Lernen bedeutet …
- etwas zu verstehen.
- sich über eine Sache klar zu werden.
- sich ein eigenes, unverwechselbares Bild von der Welt zu machen.
- Wege zu erkennen und zu gehen, die niemand exakt vorgezeichnet hat.
- selbst Erfahrungen zu machen.
- Neues zu begreifen und einzuordnen.
- Fragen zu stellen.
- zu sich selbst als Person vorzustoßen.